mit Daniel Zielske

Kathedralen des Wissens - Das Fotografieren von Oasen der Stille

Als Fotograf in zweiter Generation gehörte die Fotografie schon immer zu seinem Leben. Von klein auf brachte sein Vater ihn zu Fotoshootings mit und erweckte auch seine Leidenschaft für Bücher, durch eine umfangreiche selbstaufgebaute Bildbandbibliothek. Von Reise- zur Städtefotografie bis schließlich zur Architektur- und Fine-Art-Fotografie, Daniels, meist aus der Zentralperspektive fotografierten, Aufnahmen zeichnen sich durch einen sachlichen, minimalistischen und dokumentarischen Stil aus. Sie regen zum Nachdenken und Geschichten ausdenken an.

„Vergängliche Schönheit wahrzunehmen und diese besonderen Momente in der Zeit zu genießen und dann das, was ich sehe und erlebe, in eine zeitlose Fotografie umzusetzen, ist ein unglaubliches Hochgefühl und Luxus für mich.“

Ursprünglich arbeitete Daniel zusammen mit seinem Vater an einem Projekt, für das sie in ganz Deutschland Bibliotheken und Museen fotografierten. Diese wurden dann gesammelt in dem Band „Tempel der Kunst – Kathedralen des Wissens“ veröffentlicht. Daraus entstand dann die Idee ein Projekt zu kreieren, welches sich speziell den Bibliotheken widmet.

Phase One hatte die Möglichkeit Daniel ein paar Fragen dazu zu stellen:

Was sollen die Aufnahmen aussagen? Welche kreative Vision steckt dahinter?

„Gerade in unserem heutigen, schnelllebigen, digitalen Zeitalter in dem wir immer mehr Zeit vor dem Rechner und Bildschirmen verbringen, war es mir wichtig ein Thema wie Bibliotheken zu fotografieren. Tag und Nacht befinden wir uns mitten in einer Welt der totalen Reizüberflutung. Alles fordert unsere ständige Aufmerksamkeit, angefangen beim Fernsehen über Werbung bis hin zu unzähligen Social Media Posts. Bibliotheken sind für mich Kathedralen des Wissens, Sehnsuchtsorte und Oasen der Stille. Orte voller Magie. Wann immer ich eine Bibliothek betrete, umgibt mich ein Gefühl der Ehrfurcht und Erhabenheit. Es ist so als ob man eine kleine Zeitreise macht, die Uhren scheinen plötzlich ganz anders zu gehen. Als Gegenimpuls zu unseren modernen digitalen Medien mit immer neuen und ständig wechselnden Bildern wollte ich Einzelbilder machen, Bilder für ein Buch und Ausstellungsprojekt. Bilder in denen ich die Möglichkeit habe, sehr lange zu verweilen und zu versinken. Beim Betrachten der Aufnahmen will ich innehalten können, um mich buchstäblich im Detailreichtum dieser Wimmelbilder zu verlieren.“

Wie war der kreative Schaffungsprozess für die jeweiligen Aufnahmen?

„Wenn ich in einer Bibliothek fotografiere, dann habe ich das ausgesprochen große Glück mich meistens ganz allein dort aufhalten zu können. Ich mache einen kleinen Rundgang, lasse mich durch die Reihen von Buchregalen treiben, nehme den Geruch des Papiers wahr. Das ist eine Entdeckungsreise mit allen Sinnen. Ich spüre und erlebe die Stimmung, die Atmosphäre. Der Raum beginnt zu leben und erzählt mir Geschichten. Durch die Verwendung minimaler Technik kann ich mich ganz auf die Gestaltung meiner Bilder konzentrieren. Alle Fotografien sind bei vorhandenem Tageslicht entstanden, so wie ich sie erlebt habe.“

Wieso hast du die XT für diese Aufnahmen verwendet? Inwiefern hat sie dich bei den Aufnahmen unterstützt?

„Was mich besonders an der XT begeistert ist die Kompaktheit der Kamera. Es ist eine innovative und kleine Kamera. Ich war schon immer auf der Suche nach einem System beschränkt auf zwei Festbrennweiten und einer verstellbaren Kamera, die Platz in einem Fotorucksack findet. Ich will eine Technik, auf die ich mich vollständig verlassen kann und die intuitiv ist. Bei diesem Projekt habe ich ebenfalls eine ALPA MAX mit den digitalen Backs IQ3 und IQ4 verwendet. Für meine Bücher und großformatigen Fotografien benötige ich eine hohe Präzision und Qualität in Form von hochauflösenden Bildern mit immenser Klarheit und feinsten Details. In der XT habe ich das perfekte Werkzeug gefunden, wo ich keine Kompromisse eingehen muss.“

Was hast du bei diesem Projekt gelernt? Wie hat es dich als Fotograf weitergebracht?

„Fotografieren, insbesondere das von Bibliotheken, ist ein sehr ruhiger und stiller Prozess. Es erinnert mich ein bisschen an die Malerei. Du suchst deinen Standpunkt, baust dein Stativ auf und dann komponierst du in aller Ruhe und mit Muße dein Bild. Früher noch unter dem gelben Kodaktuch und heute mit modernster Technik. In unseren stressigen Zeiten ist fotografieren für mich eine Rückbesinnung auf das Wesentliche.“

Über sein Equipment

Da seine Aufnahmen für großformatige Fotografien gedacht sind, kommt kein Weg für ihn an der Qualität des Mittelformates vorbei. Davor hat er mit verschiedenen DSLR Kameras gearbeitet, jedoch wuchs der Anspruch an die Qualität stetig, sodass er sich schlussendlich für den Umstieg zu einer Phase One entschloss.

“Ich fotografiere mit der Phase One XT, dem IQ4 150MP und zwei Festbrennweiten, dem XT-Rodenstock HR Digaron-W32 mm f/4 und dem XT-Rodenstock HR Digaron-W 70 mm f/5.6. Mit nur zwei Objektiven und einer verstellbaren Kamera zu arbeiten, entspricht genau meinen Vorstellungen. Reduktion auf das nötigste. Die XT-Rodenstock HR Digaron-W 70 mm f/5.6 ist dabei mit Abstand mein Lieblings-Objektiv. Die “Normalbrennweite“ hat eine unglaubliche Schärfe, die für mich so wichtig ist und dem menschlichen Sehvermögen entspricht.“

Was kommt demnächst?

Daniel ist ständig auf der Suche nach neuen Bildern und die Arbeit am Thema Bibliotheken ist auch noch nicht abgeschlossen. Das nächste Projekt zieht ihn nach Venedig, wo er seine Serie mit Fotografien fortsetzt.

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